Film und Funk

titel film funk

In den Dreißiger Jahren arbeitete Rudolf Frank auch für Film und Funk.

Nach der Romanvorlage „Smarra“ von Ludwig Wolff schrieb Rudolf Frank das Drehbuch für den Tonfilm „Hans in allen Gassen“ sowie die Gesangstexte für dessen Hauptdarsteller Hans Albers. Der Film wurde am 23.12. 1930 im Berliner „Capitol am Zoo“ uraufgeführt. In Österreich lief er unter dem Titel „Das große Abenteuer“.

Anfang der Dreißiger Jahre schrieb Rudolf Frank für den Rundfunk zwei Hörspiele. „Die Schlacht bei Petritsch fand nicht statt“, 1931 vom Berliner Rundfunk gesendet, handelt von einem vom Völkerbund verhinderten Krieg. Das Hörspiel „Wir hatten gebauet ein stattliches Haus. Paulskirche 1848“, unter dem Pseudonym Gregor Mende veröffentlicht, zitiert im Titel ein Lied der Burschenschaften und erinnert an die republikanischen wie demokratischen Ziele der achtundvierziger Revolution.

Für den internationalen Filmfriedenspreis des Völkerbundes hatte der deutsche Prüfungsausschuss, dem u.a. Alfred Kerr, Thomas Mann und Carl Zuckmayer angehörten, 1931 ein von Rudolf Frank und seiner Frau Anna geschriebenes Manuskript für den Lehrfilm „Wir arbeiten“ eingereicht. Auszüge des Entwurfs erschienen im „Berliner Tageblatt“ und in der „Deutschen Zukunft“. Das Manuskript ist verschollen, ein Film scheint nicht realisiert worden zu sein.

Weitere Filmprojekte entstanden 1932. Rudolf Frank verfasste gemeinsam mit Leopold Lindtberg, dem späteren Direktor des Zürcher Schauspielhauses, das Drehbuch für den Kurz-Spielfilm „Wenn zwei sich streiten“, dessen Untertitel „Ein Märchen nach Goethes <Gutmann und Gutweib>“ lautete. Ebenfalls 1932 synchronisierte er für die „Topoly“ (Tobis-Polyphon)-Gesellschaft die italienische Version des Films „Der Raub der Mona Lisa“.

Im Schweizer Exil schrieb er das Drehbuch sowie die Liedtexte für einen Film, der den Arbeitstitel „Thank Switzerland“ trug. Der Film, in dem er auch als Darsteller mitwirkte, war nach Franks Worten ein Dokument „der ewigen Flucht und Zuflucht“. Inhaltlich setzt sich der Film mit der Schweiz als Asylland auseinander. Von April bis August 1939 in Zürich und Umgebung gedreht, scheint der Film jedoch nicht öffentlich vorgeführt worden zu sein. Seit der Emigration des Regisseurs Ernst Lönner in die USA gilt der Film als verschollen.