Später Widerhall

titel spaeter widerhall

Drei Jahre nach seinem Tod konnte Rudolf Franks wichtigstes literarisches Werk „Der Schädel des Negerhäuptlings Makaua“ erneut publiziert werden. Um jede diskriminierende Unterstellung zu vermeiden, erschien das Buch nunmehr unter dem Titel
„Der Junge, der seinen Geburtstag vergaß“.

Die antimilitaristische und pazifistische Intention des Buches traf offenbar den Nerv der Zeit. Während in der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit über die „Nachrüstung“ und den Nato-Doppelbeschluss diskutiert und in Großdemonstrationen, mit Menschenketten und Sitzblockaden gegen die Stationierung von amerikanischen Mittelstreckenraketen in Deutschland protestiert wurde, erfuhr das Buch mehrere Auflagen. Übersetzungen erschienen in Holland, Dänemark, Japan, Frankreich, USA und England. Die englischsprachigen Ausgaben erhielten den treffenden Titel „No Hero for the Kaiser“.

Zu den literarischen Auszeichnungen, die das Buch erhielt, zählen insbesondere der 1983 verliehene Jugendbuchpreis „Buxtehuder Bulle“ und der im gleichen Jahr vergebene „Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher“.

60 Jahre nach seiner Entstehung konnte auch Rudolf Franks literarische Verarbeitung seiner Emigration nach Österreich erstmals, allerdings in gekürzter Form, erscheinen. Das Buch wurde im „Aufbau Verlag“, Berlin, unter dem Titel „Fair play oder Es kommt nicht zum Krieg“ (1997) veröffentlicht.

Von der Stadt Mainz herausgegebene Veröffentlichungen widmen sich speziell Rudolf Frank. Sein Name hat mittlerweile Eingang in Lexika zu deutsch-jüdischen Autoren sowie Bücher zum österreichischen und schweizerischen Exil gefunden.