Selbstbehauptung

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Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten war Rudolf Frank für zwei Monate in „Schutzhaft“ in Berlin-Moabit, aus der er dank der Hilfe Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt und des Schauspielers Otto Laubinger freikam.

Das von Rudolf Frank zwei Jahre zuvor veröffentlichte Buch „Der Schädel des Negerhäuptlings Makaua“ stand auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“. Eine weitere Arbeit als Schauspieler und Autor war nur noch innerhalb jüdischer Institutionen möglich. Nur unter Pseudonym gelang es ihm, weiterhin zu publizieren. Unter dem Namen des Schauspielers Wolfgang Ense veröffentlichte er den Roman „Ich sag’s meinem großen Bruder“ (1934). Unter dem Namen der mit ihm befreundeten, antifaschistisch eingestellten Schauspielerin Ulrika von Henning auf Schönhoff erschienen die Romane „Das war ein starkes Stück“ (1934 als Fortsetzungsroman in der „Gartenlaube“) sowie „Götterbuben in Teufels Küche“ (1936).


Im August 1935 hatte die „Jüdische Allgemeine Zeitung“ Rudolf Franks Erzählung „Nathan und Napoleon“ abgedruckt, quasi als Vorankündigung des unter seinem Namen veröffentlichten Romans „Ahnen und Enkel“ (1936). In diesem Buch, gleich zweifach im „Verlag Ernst Löwe“ sowie in der „Jüdischen Buchvereinigung“ publiziert, bekennt sich Frank zu seiner jüdischen Herkunft. Sein von ihm selbst als „Auswanderer-Roman“ bezeichnetes Buch forderte die noch in Deutschland lebenden Juden zur Auswanderung auf.

Im Dezember 1936 emigrierte Rudolf Frank ohne seine Familie nach Österreich.